Familienpolitik

Ungewollte Kinderlosigkeit – ein Fall für die Familienpolitik

Für eine moderne Familienpolitik sollte Familie nicht erst mit der Geburt eines Kindes beginnen. Familie ist auch dort, wo sie geplant wird, wo Kinder zum Lebensentwurf gehören und sehnlichst herbeigewünscht werden.

Gerade in Zeiten sinkender Geburtenraten müssen auch in Deutschland Kinderwunschbehandlungen besser gefördert und Kinderwunschpaare auf ihrem Weg zur Familiengründung bestmöglich unterstützt werden.

Finanzielle Entlastung für Wunscheltern ist das familienpolitische Gebot der Stunde

Seit 2004 müssen Paare, die aus medizinischen Gründen eine Kinderwunschbehandlung in Anspruch nehmen wollen, mit einem Eigenanteil von durchschnittlich 1600 Euro pro Behandlungszyklus rechnen. Bei den oft notwendigen drei Behandlungszyklen liegen die Kosten bei 4.800 Euro – eine Belastung, die gerade junge Paare oft vor dem Gang zum Arzt zurückschrecken lässt.

Die Geburtenzahlen und die Entwicklung der Behandlungszahlen bei Kinderwunschpaaren seit 2004 zeigen deutlich: Wer bei Kinderwunschbehandlungen spart, hindert Paare massiv daran, ihren Wunsch nach Nachwuchs und Familie zu verwirklichen.


Das Partnerschaftsmodell: eine faire Lösung

Um konkrete Verbesserungen für Kinderwunschpaare zu erreichen schlägt die Initiative Wunschkinder – Zukunft für Deutschland ein neues Modell zur Finanzierung von Kinderwunschbehandlungen vor: Wie im Zuge der Gesundheitsreform seit 2004 vereinbart, übernehmen die Krankenkassen 50 Prozent der Behandlungskosten für die zu Grunde liegenden Erkrankungen. Die zweite Hälfte tragen die behandelten Paare und die Gesellschaft zu gleichen Teilen. Alle drei Partner – Wunscheltern, Krankenkassen und Gesellschaft – würden so einen ihren Möglichkeiten entsprechenden Beitrag leisten.

Etwa ein Prozent des familienpolitischen Etats würde reichen

Als konkrete Maßnahme zur Förderung junger Familien könnten die Mittel zur Förderung von Kinderwunschbehandlungen im Etat des Bundesfamilienministeriums bereitgestellt werden. Eine Summe von 64 Millionen Euro würde etwa ein Prozent der für das Jahr 2008 vorgesehenen Ausgaben des Bundesfamilienministeriums (6,2 Milliarden Euro) ausmachen.

Mindestens so effektiv wie das Elterngeld

Auch bei einem Vergleich mit anderen Mitteln für eine moderne Familienpolitik wie dem Elterngeld wird deutlich, dass diese Investition sehr gut angelegt wäre. Mit nur etwa 1,6 Prozent der 4 Milliarden, die im Jahr 2008 für das Elterngeld vorgesehen sind, könnte die Geburt von ca. 16.000 Kindern gefördert und abgesichert werden.