In Deutschland werden immer weniger Kinder geboren – die Bevölkerungszahlen sinken dramatisch. Wurden im Jahr 1991 noch 830.000 Kinder geboren, so waren es im Jahr 2006 nur noch 673.000. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass die Geburtenzahl bis zum Jahr 2030 um weitere 17 Prozent auf 566.000 sinkt. Wirtschaftlich und sozial zeichnen sich bedrohliche Konsequenzen für die Zukunft unserer Gesellschaft ab. Ein Rückgang der Erwerbsfähigen, eine stagnierende Wirtschaft und eine Verschlechterung der Infrastruktur sowie entvölkerte Gegenden in ganz Deutschland werden die Folgen sein.
1,5 – 2 Millionen Paare sind betroffen
Die Verbreitung von ungewollter Kinderlosigkeit lässt sich statistisch sehr schwer erfassen. Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge liegt der Anteil der ungewollt kinderlosen Paare in den alten Bundesländern bei ca. 10 Prozent, in den neuen Bundesländern etwa bei 5 Prozent.
Jedes Jahr bleiben 6.400 Wunschkinder ungeboren
Seit 2004 übernehmen die Gesetzlichen Krankenkassen nur noch 50 Prozent der Behandlungskosten für eine Kinderwunschbehandlung. Die Zuzahlung ist auf drei Versuche und auf verheiratete Paare beschränkt. Dabei muss das Alter der Frau zwischen 25 und 40 Jahren, das Alter des Mannes zwischen 25 und 50 Jahren liegen.
Seitdem entscheiden sich deutlich weniger Paare für eine Kinderwunschbehandlung. Im Vergleich der Jahre 2002 und 2005 werden bei GKV-versicherten Frauen 55 Prozent weniger Behandlungen durchgeführt. Jährlich bleiben seitdem etwa 6.400 Kinder ungeboren. Das entspricht in etwa der jährlichen Geburtenrate einer Stadt wie Düsseldorf.
4.000 Schulklassen in 10 Jahren
Wunschkinder und ihre Eltern sind schon heute ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Allein in den zehn Jahren von 1997 bis 2006 kamen in Deutschland ca. 105.000 Kinder nur dank einer Kinderwunschbehandlung zur Welt. Das sind etwa 4.000 Schulklassen und ca. 1,4 Prozent der heute zwei- bis zwölfjährigen Kinder.
Diese Kinder leisten wichtige Beiträge für die Zukunft unserer Gesellschaft, und sie werden in ihrem Leben selbst wiederum Familien gründen und Kinder bekommen.
Mehr Unterstützung – mehr Kinder
Bei einer besseren Unterstützung würde die Zahl der Wunschkinder deutlich steigen. In Dänemark, wo die Krankenversicherungen die Kosten für drei Behandlungen komplett erstatten, liegt der Anteil der Wunschkinder bei knapp vier Prozent eines Jahrgangs.
Stiege der Anteil in Deutschland auf das dänische Niveau, so kämen bis zum Jahr 2050 rein rechnerisch ungefähr 850.000 Kinder mehr zur Welt.